jetzt merken's auch noch die letzten:

... und die Allerletzten beißen die Hunde.

Wenn sogar die seit Ewigkeiten treudoof CDU-orientierten und damit doch arg provinziellen "Westfälischen Nachrichten"

(ähnliche Provinzblätter leistet sich sonst nur die Millionenstadt Köln),

es merken, kann man das als Erfolg auf ganzer Linie werten

(nunja, zum endgültigen Erfolg müssten - wie utopisch! - auch noch die Kultuspolitiker und -bürokraten es merken; bzw. vielleicht haben sogar sie es längst bemerkt, wollen sie aber nicht danach handeln, weil sie sich damit selbst überflüssig machen würden):

(, 20.8.2016)

 

(Wenn derart ein neuer schulpolitischer Ton in die "Westälischen Nachrichten" einzieht, liegt das vermutlich daran, dass der Kommentar nicht mehr von der notorischen "Schulexpertin" Dorle Neumann stammt.)

 

Nun muss man bei solcher Information bzw. Bewertung natürlich vorsichtig sein:

(wie auch die "Bertelsmannstiftung")

enorm einflussreichen und gefährlichen Tarnorganisation, die mit "Sozialem" nun wahrhaft gar nichts am Hut hat:

Dennoch ist etwas natürlich nicht automatisch falsch, nur weil (auch) die Falschen es gesagt haben.

Fraglich in dem WN-Artikel scheint es mir aber, letztlich "den" Kultusministern die Schuld zu geben:

  1. gab es nach PISA in einer breiten Bildungs"elite"

(in Wirklichkeit war diese Gruppe natürlich - wie fast immer, wenn dieses Wort benutzt wird - das glatte Gegenteil von "Elite")

den Trend hin zu völlig unkritischer Reform(?)-Wut, d.h. insbesondere zu G8, Lehrplanbetonierung und pseudoobjektiver vergleichender Quantifizierung (Zentralklausuren);

  1. ist es zu einfach, Einzelpersonen

(und auch einzelnen Parteien)

die Schuld zu geben:

(vgl.  );

(und überhaupt aus den Grünen, seit mein meistverachteter Politiker, nämlich Joschka Fischer, sie 1998 an die Macht geputscht hat: inzwischen können die Grünen ja sogar mit der CDU koalieren, die sich unter Angela Merkel allerdings auch auf die Grünen zubewegt hat)!


Nur einen Tag danach hat Löhrmann auch schon reagiert: der Wahlkampf beginnt, und da muss man ja flexibel sein:


(, 20.8.2016)

Dabei muss man bei einer Wiedereinführung von G9 ja keineswegs

(wie oftmals als Standardargument kommt)

neue Lehrpläne schreiben, sondern könnte einfach die alten von vor Einführung von G8 re-inthronisieren

(schließlich saßen die Bourbonen 36 Jahre nach der sogenannten Französischen Revolution auch wieder auf dem Thron;

eine Rückkehr zu den alten Lehrplänen hätte allerdings den Nachteil, dass dann hunderte von Kultusbürokraten keine neue Aufgabe hätten).

Zudem könnte man ja durchaus mal differenzierter über die allzu lange von offizieller Seite geleugneten Probleme mit G8 nachdenken:

(Ich halte diese Stoffreduktion - auch bei G9 - allemal für möglich und sogar wünschenswert: "verstehen statt auswendig lernen", "weniger wäre mehr".)

Nun kommen aber die Beschwerden über G8 von Gymnasiasteneltern, also einer der schlagkräftigsten Lobbygruppen überhaupt. Diese Gymnasiasteneltern denken vor allem an ihre eigenen Kinder - und der Rest der Schülerschaft ist ihnen scheißegal: Hauptsache, keiner wagt es, ihre heilige Kuh, das Gymnasium, anzufassen.

Dennoch bin ich

(und war ich schon immer im Gegensatz zu vielen anderen, die erst Jahre nach Einführung von G8 schlauer waren - oder ihr Fähnchen wieder mal nach dem Wind gedreht haben)

selbstverständlich rabiater G8-Gegner: wenn die Schule nur einen Hauch besser wäre

(mehr Selbstständigkeit "pfördern & pfordern" und mehr kritische Allgemeinbildung vermitteln würde),

wäre ich doch sogar für G10, G11 oder G12!