intelligent? - klug!

intelligent [...] eigentlich "zwischen etwas wählen"
Duden Herkunftlexikon

Hiermit ergebe ich mich nun also auch (probeweise) der grassierenden SMS-Kürze (bzw. -Verkürzung):

Wir brauchen weniger intelligente
als vielmehr kluge Menschen.


PS:

Um diese Kürze aber doch ein wenig ironisch zu untergraben, jetzt allerdings doch (u.a. mittels meiner notorischen Klammern) einige kleine Anreicherungen:

  1. Wir brauchen

(auch als Ziel schulischer "Erziehung")

weniger intelligente als vielmehr

(viel mehr)

kluge Menschen.

(Und dann mag einE SchülerIn - zusätzlich zur Klugheit - auch noch gerne hochbegabt sein; vgl. Bild .)

  1. Nichts gegen geschliffene, funkelnde Intelligenz, die ja ein Spaß an sich ist, in vielen Bereichen aber auch - rein utilitaristisch gedacht - benötigt wird. Und schon gar nicht werde ich hier fatale gängige Abwertungen mitmachen:

  1. die der Intellektuellen, die viel mehr als nur intelligent sind, sondern zusätzlich Elemente der Klugheit "besitzen" (sollten),

  2. das Ausspielen der "emotionalen" gegen die "rationale" Intelligenz (was meist nur auf Neid beruht - und Teufel mit Beelzebub austreibt.

  1. Wegen der gebotenen Kürze (:-) kann ich hier jenen, die das in der Tat aussterbende Wort "klug" nicht mehr kennen, dieses Wort leider nicht ausführlichst erklären. Nur soviel: zu "Klugheit" gehren fr mich (zusätzlich zur Intelligenz)

  • noch so ein veraltetes Wort: "Weltklugheit" bzw. Erfahrung (fast htte ich gesagt: Weisheit),

  • freundliches taktisches Geschick in sozialen Situationen, d.h. auch Einfühlungsvermögen (und sogar Mitleidensfähigkeit)

(wobei "taktisches Geschick" das glatte Gegenteil von "weicheierhafter" Unentschiedenheit und Nachgiebigkeit ist),

  • schon wieder (scheinbar) veraltet: "Herzensbildung" (neudeutsch "emotionale Intelligenz")

(und eine "Bildung" ohne diese Herzensbildung ist eben keine Bildung!).

  1. Ein "KQ" (in Analogie zum IQ), d.h. eine reine Berechnung der Klugheit, ist schlicht undenkbar.

  2. Wer wollte von sich selbst behaupten, dass er klug ist? Das ist - im Gegensatz zu Intelligenz - ein Attribut, das man, will man nicht arrogant sein (also unklug), nur anderen verleihen kann (wie z.B. auch echte Autorität).

Und damit wird's pädagogisch problematisch: wie soll jemand (wie ich?) Klugheit vermitteln, der selbst nicht klug ist?! Da halten wir uns doch lieber an Messbarem fest (IQ?, zentrale Prüfungen, Kernlehrplan, Ranking ...).