ich kann das nicht, aber ...
vgl. auch |
Vorstellungsgespräch: 1. "Beherrschen Sie die Programmiersprachen C und Java?" 2a) "Nein."
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Ein entscheidendes Problem vieler SchülerInnen besteht darin, dass sie
ihre Schwierigkeiten nicht genau orten
und nicht "aus der Not [des Nichtkönnens] eine Tugend" machen können.
Wenn überhaupt, so
meinen sie fälschlich, "alles" verstanden zu haben
(und sehen deshalb überhaupt keine weitere Forschungsnotwendigkeit),
oder können sie nur "ich versteh´ gar nix mehr" sagen
(und dann vollständig resignieren).
Was ihnen fehlt, ist das
(im Unterricht öfters zu vermittelnde!)
Erfolgserlebnis von
1. | Ich kann das nicht! (Eingeständnis der "Dummheit") | |
2. | Was genau [Problem A] kann ich nicht? (ich bin nicht völlig dumm, sondern nur partiell) | eine krumm abgeschlossene Fläche |
3. | Was kann ich denn [Kenntnis B]? (so einiges kann ich durchaus schon) | geradlinig abgeschlossene Flächen, also z.B. Rechtecke |
4. | Kann ich vielleicht
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Nebenbei: für das Vorgehen in der rechten Spalte ist Isaac Newton weltberühmt geworden!
Bemerkenswert dabei ist:
Dieses "ich kann das nicht, aber ..."-Verfahren funktioniert keineswegs nur in der Mathematik, sondern genauso auch beispielsweise im Fach Deutsch:
Selbst die Nicht-Lateiner unter den SchülerInneN einer 10. Klasse konnten letztens den Satz
"Quae medicamenta non sanant, ferrum sanat, quae ferrum non sanat, ignis sanat."
korrekt übersetzen, indem sie anderweitige Vorkenntnisse (ähnlich klingende deutsche Wörter, bekannte Fremdwörter) zur Hilfe nahmen.
(Das eigentliche Problem bestand dann aber darin, den deutschen Satz zu verstehen: was war mit Medikamenten, Eisen und Feuer gemeint?)