Was derzeit läuft, habe ich noch nie so schön auf den Punkt gebracht gesehen wie eben in
.
Das ist der Titel eines Artikels in "Bildung aktuell; Zeitschrift des Philologen-Verbandes Nordrhein-Westfalen 1/2006" (darin S. 18f), und dem Philologenverband ist ja durchaus solch ein affirmativer Artikel zuzutrauen.
Wenn man den entsprechenden Artikel dann aber ganz liest, verändert sich das Bild ein wenig: da wird ein Ausschnitt aus einem Vortrag eines gewissen Konrad Adam folgendermaßen referiert:
"[...] Unfähig einen Weg der Mitte zu finden, falle der Staat momentan von dem Extrem der Spaßpädagogik in das andere und suche das Heil in der Errichtung einer Lernfabrik. [...]"
Der Trend zur "Lernfabrik" wird also ausdrücklich kritisiert, dabei aber immerhin doch das Klischee der "Spaßpädagogik" bestätigt.
Nun mag es ja hier und da in der Tat manchmal eine lauwarm-hippiehafte "Kuschelpädagogik" gegeben haben
(vgl. etwa ; aber ansonsten ist "Kuschelpädagogik" meist ein infamer Vorwurf!),
es kann jedoch nicht die mindeste Rede davon sein, dass das mal Standard an Schulen oder gar zentrale Absicht des "Staats" war.
Also wird die Voraussetzung ("Spaßpädagogik") falsch gesehen
(dann hätte die Schule bislang ja immerhin unbändigen Spaß machen müssen!),
die Folgerung (der Trend zur "Lernfabrik") hingegen völlig richtig.
PS: Eine bayerische Kultusbeamtin: "Schule ist nicht dazu da, Spaß zu machen." Doch, dazu ist sie auch da!