die Vorteile der (Früh-)Pensionierung

Da hat man mich (dem Anlass entsprechend) ja herrlich totgelobt,
und deshalb kam ich mir auch vor wie auf meiner eigenen Beerdigung,
die es beruflich ja auch war:

"de mortuis nil nisi bene" = " über Tote (rede man) nur gut"


(Nebenbei: "forderte zur kritischen Stellungnahme heraus"
kann man natürlich sowohl positiv als auch negativ lesen:
Kritik an "der Welt" oder an mir?
[Und wenn ich vielleicht (unfreiwillig) zu letzterer herausgefordert habe,
wäre das ja auch nicht per se negativ gewesen.])

 

Meine Krankheit, deretwegen ich zum 1.2.2015 schon mit 55 Jahren (zwangsweise) frühpensioniert werde, tut hier nichts zur Sache.

( )

Ich gehe im Unfrieden mit dem "System", nicht aber mit "meiner" Schule (der Schulleitung, dem Lehrerkollegium und vor allem den Schülern, also "der Jugend von heute").

*

„Ich bin Rentner. Ich muss gar nichts.“

Meine (Früh-)Pensionierung hat ja doch enorme Vorteile:

  1. muss ich - und das ist allemal der größte Vorteil - nicht mehr korrigieren

(vgl. );

  1. muss ich mir keine sterbenslangweiligen und rundweg überflüssigen Konferenzen mehr antun

(vgl. );

  1. bin ich raus aus der "PISA-Panik-Propaganda":

(soviel zum Thema "individuelle Förderung");

(also Bedingungen, zu denen ich vor 27 Jahren nicht angetreten bin).

  1. muss ich nicht mehr aufgemotzte Modekrankheiten ertragen, wie sie insbesondere seit PISA wuchern:

(vgl. ),

(... wobei ich ja gar nicht grundsätzlich gegen all diese Dinge bin, sondern nur

[was aber anscheinend als Häresie wahrgenommen wird]

nach ihrem Sinn in konkreten Kontexten frage.)

  1. muss ich nicht mehr den typischen kultuspolitischen Schnellschüssen ("Erlassen") hinterherhecheln

(Kultuspolitik und -bürokratie haben noch nie langfristig geplant, sondern sich immer nur in Aktionismus ergangen, um ihre

[das wissen sie selbst am besten, denn deshalb ja ihr Aktionismus]

höchst zweifelhafte Existenzberechtigung zu beweisen).

  1. muss ich keine (bislang immer latent vorhandene) Angst mehr vor der Kultusbürokratie haben, falls ich wieder einmal einen formalen Fehler mache - oder weil ich einfach kritisch bin.

(Gerade bei meiner Frühpensionierung musste ich nochmals bemerken, wie herzlos die Bürokratie ist.)

Ab sofort könnte ich also wirklich guten Unterricht machen. 

Ein Nachteil meiner Frühpensionierung ist allerdings, das ich mich nur noch bedingt zu schulischen Themen äußern kann: wer nicht

wird doch allzu leicht

(wie Beamte aus der Schulaufsicht und sonstige "Bildungsexperten")

zum Klugscheißer

(was schnell gefährlich wird, wenn so jemand

[was ich nie getan habe und wofür ich mich niemals hergeben würde]

Lehrer kontrolliert oder ihnen Vorschriften macht).


Ich bin keineswegs blind für meine Fehler, die krankheitsbedingt gewesen sein mögen und dann auch wohl zu meiner Frühpensionierung beigetragen haben:


PS:
PPS: