weniger Schule!
Der Trend geht eindeutig hin zu immer mehr Schule:
(wer kommt auf solch eine bekloppte Idee?),
(und überhaupt Überfrachtung der Schule [Lehrer] mit immer mehr „sonstigen“ Aufgaben, also z.B. Sozialarbeit, Zentralklausuren und Formalismus).
Für all das gibt es durchaus auch gute Gründe, und doch scheint es mir letztlich nur einen einzigen, „schlechten“ Grund dafür zu geben: die kurzsichtigen Anforderungen der sogenannten „freien“ Wirtschaft
Noch genauer: Hauptgrund
(nebenbei: auch für „PISA“ [s.u.])
scheint mir heillose Panik davor zu sein, dass Deutschland bzw. Europa im globalisierten Konkurrenzkampf aussichtslos ins Hintertreffen geraten könnte oder sogar schon längst geraten ist
(denn seien wir nicht naiv: „Geld regiert die Welt“ bzw. „die [ökonomische] Basis bestimmt den Überbau“ [Marx] - und der Überbau ist nur ideologische Rechtfertigung).
Und doch habe ich meine Zweifel an dieser nationalen bzw. eurozentrischen Deutung, denn das Kapital denkt eh längst nicht mehr in so engen nationalen bzw. kontinentalen Kategorien.
(Vielleicht haben sogar die Rechtsradikalen recht, wenn auch auf ungeahnte Weise: das Kapital will tatsächlich eine „Umvolkung“, allerdings nicht eine Ersetzung der Deutschen durch Ausländer, sondern eine Harmonisierung der „Weltarbeiterschaft“ auf möglichst kostengünstigem Niveau.
Und doch klingt mir „»das« Kapital“ allzu sehr nach Verschwörungstheorie. Aber gewisse „Strippenzieher“
[z.B. Lobbyverbände und arschkonservative Think Tanks in den USA]
gibt es durchaus.)
Mit schöner Regelmäßigkeit erscheinen alle paar Jahre die neuesten Berichte des internationalen Schulvergleichs „PISA“. Ich weiß allerdings immer schon im Voraus, was in PISA-Erhebungen rauskommt
(weshalb man sie sich sparen könnte)
und wie darauf reagiert wird: Deutschland mag sich um zwei oder drei Plätze verbessert haben, rangiert aber nach wie vor im Mittelfeld. Das führt inzwischen zwar nicht mehr zu der Panik und dem blinden kultuspolitischen Aktionismus wie beim ersten Mal, aber doch schön verlässlich zu einigen besorgten und besserwisserischen Leitartikeln.
Die interessantesten Ergebnisse der PISA-Erhebung 2019 waren für mich:
Ach herrje, was soll da das windelweiche Mitleid in der Hauptüberschrift „Kaum Freizeit im Grundschulalter“ (und danach auch nicht)? Solche Sentimentalitäten können wir uns in Zeiten globalisierter Konkurrenz nun wahrhaft nicht mehr leisten, und überhaupt: wo gehobelt wird, fallen nunmal Späne.
Kurz gesagt: die Chinesen nehmen uns die Butter von der Stulle.
(Mit klammheimlicher Freude lese ich da allerdings einen älteren Bericht, der mich wohlig bestärkt:
[Merke: „PISA“ ist nur eine Beschäftigungstherapie für Bildungsökonomen und hat mit Bildung nichts am Hut.]
Aber den Luxus der arg schwammigen Phantasie können wir uns halt nicht mehr leisten.)
(niemand mag Streber!)
und mischt auch dieses Mal wieder ganz vorne mit.
Bemerkenswert ist aber, wie der olle Finne das schafft
(während die deutsche Schulbürokratie das glatte Gegenteil macht)
Wieso sich also
(wie japanische Schüler, die eine der höchsten Selbstmordraten der Welt haben)
totarbeiten, wenn‘s auch mit minimalem Aufwand geht?!
Mein Vorschlag zur Güte:
Wir lassen das ganze Reglementieren & Kontrollieren, nehmen uns an den Finnen ein Vorbild und machen einfach (!) besseren Unterricht
(und ich weiß auch, wie der aussieht).