die nebensächlichste frohe Botschaft:

Vorbemerkungen

Spätestens seit der Corona-Pandemie wissen wir, dass die Bundesländer oftmals zu keinem Kompromiss fähig oder willens sind: da einigt man sich erst bei einer Runde im Kanzleramt auf Anti-Corona-Maßnahmen, aber kaum sind die Landes-Potentaten aus dem Beratungsraum raus, schon nennen sie

(natürlich vor laufenden Kameras)

für ihr Bundesland Änderungen: ein feines Mittel, um die Bundeskanzlerin und den Bundes-Gesundheitsmittel zu verarschen - und Politikverdrossenheit zu erzeugen.

(Dabei sei es mal dahingestellt, ob die anfangs gefassten gemeinsamen Beschlüsse [z.B. Schulschließungen] der Ministerpräsidenten immer sinnvoll waren. Aber im Nachhinein hat man natürlich immer gut reden.)

Und weil das so schön war, haben die unbelehrbaren Ministerpräsidenten den Boykott der eigenen Beschlüsse gleich mehrfach aufgeführt.

Ein besonders abgefahrener Verein ist aber die  :

"Mögen draußen Pisa- oder Rechtschreib-Stürme toben, die Kultusminister rührt das nicht. Sie hüten ihr meterdickes Konvolut an Beschlüssen wie einen Goldschatz. Die Konferenz der 16 Landeskultusminister regelt penibel das deutsche Schulleben und wacht über Abschlüsse, Lehrpläne und Sommerferien. Anfragen wies sie noch vor kurzem empört zurück. Die KMK ist einfach anders.
[...]
Und so ist sie seit 1947. Noch ehe in der Bundesrepublik das Grundgesetz verabschiedet war, zimmerten sich die Kultusminister schon ihre Ständige Konferenz zusammen. Seitdem dünkt sich das Gremium als eine Art vorstaatlicher Verteidigungsposten: Uneinnehmbar, etwas Höheres, zum Schutze der Kulturhoheit der Länder. Mochte man sie auch als griechische Landschildkröte verspotten - die Kultusminister juckte das wenig.
[...]
Nun ist die KMK ein komplizierter Mechanismus. In diversen Ausschüssen beharken sich Minister- und Beamtenrunden. Alles muss einstimmig abgenickt werden, alles hinter verschlossenen Türen. Die Kultusminister sind eine Art Blackbox der Unzuständigkeit. Egal, wo man Kritik hineinwirft, sie kommt nie wieder heraus."
(Quelle: )

(Nebenbei: mag ja sein:

"60 Prozent der rund 10.000 Befragten sprachen sich dafür aus, dass die wichtigsten bildungspolitischen Entscheidungen nicht mehr von den Ländern, sondern von der Bundesregierung getroffen werden."
[Quelle:
]

Ich hingegen finde es manchmal gut, dass die Schulpolitik Ländersache bleibt und die KMK sich meistens nicht einigen kann, denn die Alternative der Zentralisierung wäre viel schlimmer als das schulpolitische Kuddelmuddel der Bundesländer: dann hätten wir bald die bundesweite Reglementierung des Unterrichts à la    .

.Es ist ja eben keineswegs eine so eindeutig frohe Botschaft, dass das Abitur immer weiter zentralisiert wird.)

Hauptteil

Jetzt (März 2023) aber scheinen die Kultusminister sich tatsächlich mal geeinigt zu haben

(aber wie lange hält diese Einigung?):

Da wird also der Fetisch „der neuen Gerechtigkeit“ (Gleichmacherei) als Meilenstein „in einer der größten bildungspolitischen Krisen seit dem Pisa-Schock vor gut 20 Jahren“ gefeiert.

(Nebenbei: seit dem Pisa-Schock hat es nicht mehrere bildungspolitische Krisen gegeben, sondern nur eine einzige, sich immer weiter ausbreitende , und überhaupt war Pisa bei weitem nicht so wichtig, wie es aufgeplustert wurde.)

Vor allem aber ist eine Einigung der KMK über Abiturstandards im Hinblick auf die Dauerkrise ablenkend nebensächlich:

Da gibt es nun wahrhaft gravierendere Probleme wie z.B.

(Verbesserung durch veränderte Inhalte und / oder Didaktik und / oder Methodik).

Es ist eben keineswegs alles ein Geldproblem.