Origami und Pop-up's
in den Matheunterricht!

(... wobei ich hier in der Überschrift bewusst keine mathematischen Gegenstände,
sondern Dinosaurier gewählt habe.)

Zwei Wege haben mich zu diesem Aufsatz geführt:

  1. ist mein Sohn derzeit auf dem Astronautentripp und wollte daher, seitdem er es einmal in einer Buchhandlung gesehen hatte, ein Buch haben, das er nach langem Quengeln dann auch tatsächlich bekommen hat - und zwar letztlich wohl, weil es auch dem "Kind im Manne" des Vaters so gut gefiel:

Aber wieso sind solche Pop-up-Büchern eigentlich so faszinierend?: weil

(also sozusagen aus dem zwischen zwei Seiten verborgenen Nichts)

Dreidimensionales entstehen kann und

 

(man beachte den Gegensatz "mühelos komplizierteste"!)

Vgl. auch

  1. die (nicht meine) Entdeckung, dass die klassischen (und klassisch angeblich unlösbaren) Probleme "Winkeldreiteilung" und "Würfelverdopplung" sehr wohl, wenn auch auf "unklassische" Art lösbar sind, und zwar mittels Origami

(vgl. ),

womit Origami für mich erstmals nicht mehr

(wie ich bis dahin gedacht hatte)

nur das neckische Basteln hübscher Blüten war.

Das in westlichen oder zumindest deutschen Ohren Abstoßendste

(und das hat vermutlich sogar pädagogische Konsequenzen; s.u.)

oder zumindest Irreführendste ist der niedlich vokalschwangere Name "Origami".

"Origami (jap. 折り紙, von oru = falten + kami = Papier) ist die Kunst des Papierfaltens.

Ausgehend von einem zumeist quadratischen Blatt Papier entstehen allein durch Falten 2- oder 3-dimensionale Objekte wie z. B. Tiere, Vögel, Oriplane [= Papierflieger], Gegenstände und geometrische Körper. Dabei sind speziell im westlichen Kulturkreis Schere und Klebstoff zum Teil absolut verpönt."
(Quelle:  ; beachte dort auch erste weiterführende Hyperlinks)

"Niedlich" ist es nämlich keineswegs immer, was da zustande kommt, sondern teilweise

(allerdings dann oftmals doch mit Schneiden und Kleben)

überaus erstaunlich:


Wenn ich Origami und Pop-up-Bücher in den Mathematikunterricht bringen will, so vor allem aus nur indirekt mathematischen Gründen: weil ich mir dadurch bei den SchülerInneN

erwarte.

Und ich wette, dass solch ein "indirekter" Matheunterricht um die Ecke dann eben doch sehr viel mehr für brächte als monatelanger Standardunterricht!

Für solch ein Projekt sollte viel Zeit zur Verfügung stehen, und dafür kann meinetwegen massenhaft stumpf durchgepaukter Standardstoff inkl. der Klassenarbeiten ausfallen.

Wie oben schon angedeutet, glaube ich aber nicht, dass die SchülerInnen bei solch einem Unterrichtsprojekt unisono "Hurra!" schreien würden:

  1. : "das ist gar keine Mathematik, und wenn ich Mathematik bezahlt habe, kann ich auch verlangen, dass Mathematik drin ist";

  2. , weil so ein Projekt allzu sehr von dem gewohnten Standard-Stumpf-Mathematik-Unterricht absticht,

  3. weil die SchülerInnen nicht weniger, sondern mehr tun müssten

(Schulstunden nicht abhängen, sondern in ihnen basteln, ja sogar zu Hause weiterbasteln),

  1. ungeliebte und nicht als sinnvoll erkannte handwerkliche Qualitätsansprüche,

  2. : "schon meine Großmutter war handwerklich vollständig unbegabt",

  3. : "pisseliges Basteln [z.B. mit Peddingrohr] ist mir zu unmännlich bzw. Konstruktives zu unweiblich".

Einen Vorteil haben Origami und Pop-up's aber allemal: im Gegensatz zu sonstigem, allemal in Schulen wünschenswertem Modellbau-Basteln

(Papier, Pappe)

spottbillig

(fürs hardcore-Origami höchstens ein Lineal, ansonsten nur Schere und Kleber),

das nunmal in vielen Schulen nicht vorhanden ist.


Mit "Winkeldreiteilung" und "Würfelverdopplung" war allerdings auch schon angedeutet worden, dass zumindest Origami auch direkt mathematisch ist. Ein Beispiel ist das oben bereits gezeigte

,

also schlichtweg ein "Buckyball", der nicht nur ästhetisch, sondern auch mathematisch und physikalisch-nanotechnisch hochinteressant ist: