da hat sogar mal recht:

Wenn man erst nur  liest, könnten z.B. folgende Erwartungen aufkommen:

  1. : : der danach folgende Zeitungsartikel fordert, dass die Schule ein Bollwerk gegen den ach so ungesunden Fastfood-Konsum der Schüler sein muss:
    1. im Unterricht wird immer wieder gegen die Fastfood-Mafia gestänkert;
    2. in der schuleigenen Kantine ist Igittigitt-Fastfood tabu und gibt es nur noch lauwarme Dinkel-Tofu-Fenchel-Zucchini-Speisen:


(Wer ist da eigentlich auf das spitzendämliche "Gute" gekommen?)

  1. : : weil die Schüler andauernd ihr Essen aus dem gegenüberliegenden -Laden in die Schule mitbringen, fordert der Zeitungsartikel, dies umgehend zu verbieten

(wer am Schuleingang mit Fastfood erwischt wird, wird in der nächsten Pause auf dem Schulhof gefoltert: ; vgl. 

).

1. und 2. sind

(wie Schule allzu oft)

moraltriefend und werden bei vielen Schülern kaum Erfolg haben, sondern eher zu einem "jetzt erst recht" führen.

  1. der Zeitungsartikel fordert ausdrücklich , dass es also sehr viel mehr oder überhaupt erst Fastfood in der Schule gibt.

Diese letzte Forderung mag einem absurd erscheinen, aber man vergleiche mal

Vielen Kindern und Jugendlichen würde das allemal sehr gefallen!

Diese dritte Erwartung liegt vielleicht auch nahe, wenn man weiß, dass der Artikel mit der Überschrift auf der -Seite des münsteraner Lokalblättchens erschienen ist. Die "kids" werden kaum Lust haben, da mit moralinsauren Vorträgen belatschert zu werden.


"Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt"
(Alexander Spoerl)

Wie der weitere Zeitungsartikel zeigt,  ist  „Fastfood“ in nun aber nicht wörtlich gemeint, sondern es wird bei allen sonstigen Unterschieden nur eine Gemeinsamkeit zwischen Fastfood und Schule behauptet:

  ,

nämlich dass in beiden Fällen lieblos Vorgefertigtes aufgewärmt und hingeknallt wird:

(Nebenbei: der Vergleichspunkt erwischt einen nicht mehr völlig unvorbereitet, wenn man schon mal vom "Bulimie-Lernen" gehört hat:

Beim Vergleichspunkt

“lieblos Vorgefertigtes aufgewärmt und hingeknallt

hört die Parallele Fastfood / Schule aber eventuell schon auf:

(und jeder allzu oft erlebt haben).



( , 3.1.2023)

Viel interessanter als der viele Schüler anlockende Teaser-Vergleich Fastfood / Schule ist, was als Lösung des Schulproblems angedeutet wird:

(auch mehr Zeit, u.a. für kollegiale Zusammenarbeit),

um das „Essen“ frisch, phantasievoll und schmackhaft anzurichten: .

(Was Günter Ziegler für den Mathematikunterricht gefordert hat, gilt also genauso auch für alle anderen Fächer:

 
Paul Janositz (Tagesspiegel): "Ist der Lehrplan [im Fach Mathematik] nicht schon vollgestopft?"
Günter M. Ziegler (Professor für Mathematik an der TU Berlin, ehemaliger Präsident der Deutschen Mathematiker-Vereinigung): "Ja, die Lehrer brauchen mehr Freiräume. Sie hecheln mit dem Stoff hinterher, statt sagen zu können: heute erzähle ich euch etwas Spannendes aus der Mathematik, das steht nicht im Lehrplan, aber es begeistert mich selbst. [...] Wir brauchen sicherlich auch mehr Zeit für den Mathematikunterricht [...]. Nicht um mehr Stoff zu pauken, sondern um mehr bunte Mathematik zu zeigen."
[Quelle: ])

Im nächsten Leben werde ich Experte. Egal, für was.

Wer nun aber ist eigentlich der angeblich einer breiteren Öffentlichkeit bekannte  „Fachmann für Bildung“ Andreas Schleicher ?:

Andreas Schleicher ist ein deutscher Statistiker und Bildungsforscher. Er ist bei der OECD Direktor des Direktorats für Bildung […]. Er ist einer breiteren Öffentlichkeit bekannt als Internationaler Koordinator des Programm for International Student Assessment (PISA-Studien)“
(Quelle: )

und damit Hauptverantwortlicher der fatalen PISA-Studien seit dem Jahr 2000

(vgl. der PISA-Komplex).

Bemerkenswert daran ist zweierlei:

  1. hat Schleicher

(sondern sich nur neben seiner statistischen Tätigkeit “das Rüstzeug für die Vergleichende Pädagogik“ [Quelle: ] angeeignet, also die pseudobjektive Vergleicheritis, deren Galionsfigur er inzwischen geworden ist),

  1. ist die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung [OWZE; englisch Organisation for Economic Co-operation and Development, OECD]) eine übernationale ökonomische Institution und Schleicher somit bestenfalls ein „Bildungsökonom

(ein in sich widersprüchlicher Begriff)


Mein Eindruck ist, dass der Unterricht in Folge von PISA noch viel strenger reguliert (vorgefertigt) worden ist, als er es schon vorher war.

(Vgl. .)

Wie kommt dann ausgerechnet "Mr. PISA" dazu, das zu beklagen?:


Ganz am Ende des -Artikels steht die eigentliche Quelle des Artikels, nämlich "(dpa)"

(also Deutsche-Presse-Agentur),

wobei ich mich gefragt habe, ob  die Klammern bedeuten, dass der -Artikel

(gekürzt, vereinfacht ...)

worden ist.

(Oder hat die dpa schon selbst eine Jugendversion erstellt?)

Eine kleine Internetrecherche ergab schnell, dass

(… woran mich die Schlusspassage über die Digitalisierung der Schulen am wenigsten interessiert.)


Wie aber mag sich der -Artikel auf die -Seite verirrt haben?:

Mehr als ein schwacher Trost, dass eine bessere Schule durchaus denkbar ist, kommt da für die „kids“ doch kaum raus.

Und sollen sie nun

(auf dem Umweg über ihre Eltern?)

in einer "Graswurzelrevolution" für Arbeitserleichterungen ihrer doch ach so faulen Lehrer kämpfen?