Manko Lehrerfortbildung

In Zeiten von TIMSS und PISA wird der Schrei nach

(manchmal sogar zwangsweiser, was doch nur tödlich kontraproduktiv wirken kann)

Weiterbildung der LehrerInnen immer lauter (vgl. etwa ), nur steht dem kaum ein Lehrerfortbildungsangebot gegenüber.

Es gibt LehrerInnen, die jahrzehntelang auf keiner Fortbildung waren,

Es wäre insbesondere dringend an der Zeit, vermehrt Fortbildungen in konkreten Lehr- und Lernmethoden anzubieten.

Wenn man sich aber mal in einschlägigen Fortbildungsprogrammen von Bezirksregierungen oder auch privaten Trägern (z.B. ) im Fach Mathematik umschaut, wird man schnell bemerken, dass

Dabei steht es außer Frage, dass der Computer ja in der Tat sowohl neue mathematische Inhalte erlaubt (u.a. weil er alte teilweise überflüssig macht) als auch neue Methoden ermöglicht.

Zudem ist die derzeitige Betonung des Computers in Fortbildungen (vgl. etwa die mit immensen Mitteln aufgezogene e-nitiative.nrw insofern verständlich, als LehrerInnen da eindeutig Neues nahegebracht wird.

Dennoch könnte man den Eindruck gewinnen, dass die Überbetonung des Computers in Lehrerfortbildungen ihn zum Selbstzweck macht:

"the medium is the message": Marshall McLuhan (vgl. )

Und es steht zu befürchten, dass der Computer die Methodenfrage verdrängt (ja durch LehrerInnen vermittelte Methoden verdrängen soll?) bzw. dass eben im Computer die einzige Methode gesehen wird. Vgl. etwa die Gleichsetzung von Lehrer- und Computerfortbildung in

"Zudem müssten neue Formen der Lehrerfortbildung eingeführt werden, damit von den Kommunen finanzierte Lehr- und Lernmittel auch tatsächlich im Unterricht genutzt werden. So liege es beispielsweise nicht an fehlendem finanziellen Engagement der Städte und Gemeinden, dass Computer in deutschen Schulen deutlich weniger genutzt werden als in anderen Industrienationen. »Jede Schule in Deutschland verfügt über einen Internetanschluss, Computerkabinette gehören auch in Hauptschulen zum Ausstattungsstandard, jedoch nutzen die Schulen ihre Chancen zu wenig, Kinder und Jugendliche an moderne Arbeits- und Lernsoftware heranzuführen«, kritisierte Landsberg. Wenn nötig, dürfe auch vor einer Fortbildungspflicht für Lehrer nicht zurückgeschreckt werden."

(zitiert nach )

Es wäre also wünschenswert, wenn in erheblich mehr Lehrerfortbildungen wieder erheblich mehr methodische Fragen angegangen würden.

Von diesen Lehrerfortbildungen wäre vor allem zu fordern, dass sie exemplarisch konkret werden, also an wenigen Beispielen erproben, wie genau ein bestimmter Sachverhalt im Unterricht vermittelt werden kann, statt - was leider oft der Fall ist - bei allgemeinen Forderungen wie "selbstständig" oder "konstruktivistisch" stehen zu bleiben.

Ein anderes Problem besteht darin, dass LehrerInnen im Eifer des Alltagsgefechts kaum auf Informationen (und eben auch Methoden sowie Lehrerfortbildungen) aufmerksam werden - oder aber (etwa auf Bildungsservern) geradezu in der Informationsfülle ertrinken.

Eine Möglichkeit bestünde da darin, pro Fach eineN aufgeschlosseneN SchulpraktikerIn anzustellen, die/der monatlichen eine populärwissenschaftliche Seite über die neuesten inhaltlichen, aber auch methodischen Entwicklungen im jeweiligen Fach veröffentlichen würde.

Zuguterletzt müsste den LehrerInneN der Zugriff auf vielfältigstes - und möglichst kostengünstiges - Anschauungsmaterial erheblich vereinfacht werden. Es geht nicht an, dass jedeR solches Material neu entwickeln und das Rad sozusagen nochmals erfinden muss.

Und doch macht die Erstellung solchen Anschauungsmaterials natürlich - neben dem eigentlichen Unterricht - besonderen Spaß, zumal man als LehrerIn dabei viele Dinge selbst erst tiefer durchdringt.