ein Halbjahr Mathematikgeschichte

vgl. auch :

Besprechung in

"Umfangreiche und lebendige Beschreibung einer Unterrichtseinheit zur Existenz irrationaler Zahlen. Mit einem Selbstlernbereich und vielen Hintergründen und Verweisen. Dazu ein Vorwort, das die Beweise, Beweisnotwendigkeit, Grundideen von Mathematik und mathematische Denkweisen anspricht und bzgl. ihrer Anwendbarkeit und Vermittelbarkeit im Schulunterricht eingehend diskutiert. [...] Mit dem vorgestellten Material kann wohl wirklich ein ganzes Halbjahr bestritten werden."


Zwei einfach nur realistische Einschränkungen vorweg:

  1. weiß also auch noch nicht, wie solche Unterrichtseinheiten konkret aussehen könnten;
    insbesondere ist mir noch unklar, wie man eine neue Art Bücher in den Unterricht hinein nehmen kann (einfach nur sukzessive lesen?);
    immerhin scheint es mir unumgänglich, dass der Unterricht projektartig verlaufen müsste - und ist wohl vor allem
    angesagt;

  2. es gibt kaum für die Schule aufbereitetes Material;

  3. zwar sprechen z.B. die Rahmenrichtlinien Mathematik NRW mehrfach ausdrücklich von der Notwendigkeit mathematikhistorischer Ergänzungen (und überhaupt von "Freiräumen"), aber beim allgemeinen Stoffdruck bleibt kaum Zeit für solch neckische Ausflüge

(mal ganz abgesehen davon, dass die allgemeine Angst der Bürokratie vor Freiräumen ein ellenlanges und aussichtsloses Genehmigungsverfahren nach sich ziehen würde).


Oh wie gut, dass niemand weiß,
dass ich auch Deutschlehrer bin.

Meiner Meinung nach muss sich die Mathematik ja sowieso

öffnen.

Der Deutsch- oder überhaupt Sprachunterricht macht aber vor, wie man auch an mathematikhistorische Themen heran gehen könnte:

  1. ein Flug über die Gesamtgeschichte mit exemplarischen Zwischenstationen (Pythagoras, Newton ...);

  2. eine Epoche (z.B. Frühneuzeit: Galilei, Newton ...),

  3. ein Mathematiker (z.B. Newton), aber natürlich auch seine Zeit (inkl. dem damaligen mathematischen Wissensstand);

  4. ein Thema (z.B. die Entwicklung der Analysis bei Newton und Leibnitz).

In der Tat sollte da immer auch Historisch-Biographisches eingehen

  • sonstige, mit der Mathematik durchaus verbundene Denkweisen der Zeit (also z.B. Newtons Beschäftigung mit der Alchemie),

  • die Leiden und Freuden der Entdecker.

Aber letztlich muss es natürlich immer um das gehen, was sie entdeckt haben bzw. wofür sie so berühmt geworden oder überhaupt noch in Erinnerung sind: Mathematik!

Es reicht also beispielsweise nicht, nur zu zeigen, dass Newton etwas entdeckt und bewiesen hat (also Effekte auszustellen), sondern es ist auch (exemplarisch und vereinfacht) nachzuvollziehen, wie er es bewiesen hat.