noch so'n Quatsch:

"Ich wünsche mir die Erhaltung von Tafel und Kreide,
die in Princeton zu den lebhaftesten spontanen Diskussionen einluden.
Mit Freeman Dyson an der Wandtafel - unvergessen."
(Karin Mölling)

Das erste Anzeichen für beginnende Senilität ist, dass man anfängt, sich

andauernd selbst zu zitieren: wie schon in angedeutet

(nebenbei: bereis das Selbstzitat besagt: "ich habe schon immer Recht gehabt"):

Ich mag nicht die Prophetenrolle, die immer eine Mischung aus Arroganz & Larmoyanz enthält

(dass der selbsternannte "Prophet im eigenen Land wenig gilt" - und woanders erst recht nichts),

und schon gar nicht mag ich die nachträgliche Rechthaberei

("ich habe es euch schon immer gesagt, aber ihr habt ja nicht hören wollen";

nebenbei: viele Menschen leben derart im Hier und Jetzt, dass sie hinterher gar nicht mehr wissen, dass

und deshalb sind sie auch nicht in der Lage, aus früheren eigenen oder fremden Fehlern zu lernen).


Kein Wunder, dass der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog scharf darauf war, vor einem

(natürlich "interaktiven" :-)

"Smartboard"

(wie putzig: )

fotografiert zu werden. Vgl. Bild :

da bezeugte die enorme Wichtigkeit  und Modernität des einen (Smartboards, Bundespräsidenten) die des anderen.


Da haben wir ihn also, den derzeit (2009) "neuesten Schrei":

Nun geriere ich mich aber eben doch (wieder) mal prophetisch und sage (u.a. mit Arnfried Schenk) hiermit zweierlei voraus:

  1. "Aber wird die Mehrheit der Lehrer sie je bedienen können? Die meisten sind doch schon am Videorecorder gescheitert."
  2. Dem "Smartboard" droht verlässlich dasselbe Schicksal wie den "Sprachlaboren":

"Insgesamt waren die Sprachlabore aus einer ganzen Reihe von Gründen, und insbesondere in Anbetracht des hohen Kostenaufwandes, pädagogisch ineffektiv. So war die Technik anfällig bzw. wartungsintensiv, so dass in der Praxis häufig mehrere Kabinen nicht genutzt werden konnten oder im Betrieb ausfielen; ein weiteres Problem war, dass sowohl Schüler als auch Lehrer häufig mit der Bedienung überfordert waren. Der aus dem Sprachunterricht dieser Zeit bekannte gelegentliche „Ausflug ins Sprachlabor“ diente dann auch eher der Auflockerung des Unterrichts bzw. der retrograden Rechtfertigung der Anschaffungskosten [...] denn dem Lernfortschritt der Schüler. In Anbetracht der Tatsache, dass Sprachlabore bereits in den 1950er Jahren aufkamen und bis in die 1990er Jahre eingerichtet wurden, setzte sich diese Erkenntnis allerdings erstaunlich langsam durch."
(zitiert nach )

Wenn das aber so sicher ist, wieso dann nicht genüsslich und vornehm schweigend dabei zusehen, sondern sich hier noch ausgiebig darüber auslassen? Weil da wieder mal

(vgl. Bild, Bild und ).


"Smartboards", also weiße Tafeln, gab's schon in meiner Referendariatsschule. Auf Ihnen schrieb man mit einer Art "Eddingstifte", die immer ausliefen, wenn man sie versehentlich nach unten hielt, und einem dabei die Hosen zusauten, was nie wieder rausgewaschen werden konnte. Und deshalb erschienen die LehrerInnen auf die Dauer nur noch in ihren allerletzten Dreckshosen.

Und sicherlich hat die klassische Tafel ihre Nachteile

(z.B. in Mathematik, dass nur Zweidimensionales und einige wenige Zwischenzustände bei Bewegungen möglich sind),

aber auch geradezu geniale (genial einfache) Vorteile: sie ist

Die Alternative zur Tafel ist also weder ein "Smartboard" noch ein "grafikfähiger Taschenrechner", noch der Computer (samt Internet), sondern sind Modelle. Vgl. etwa .


Zuguterletzt beachte man den läppischen Preisunterschied:

Und unbedingt zu erwähnen ist auch der

  ,

d.h. auf gut Deutsch: man kann (oh Weltneuheit!) die Dinger sogar hoch- und runterschieben!!!


PS:

        "Digital" und "Schiefer" sind aber ein Widerspruch in sich